Tja, Nachbarn was soll man denn auch sagen. Der Mob an sich hat es ja auch nicht leicht. Jeden Dreck muss er weg machen, da kann man schon mal wütend werden. Die bösen Politiker, die bösen Nachbarn, die bösen Kinder und natürlich auch die bösen die für Recht und Ordnung stehen. Da kann so ein kleiner Mob schon mal ausrasten und aus sich herausgehen. Wir sollten es ihm nachsehen, wenn wir ihn mal anschauen, dann sieht er ja nun wirklich nicht sehr gut aus. Wir sollten mehr Mitgefühl zeigen und genau darum habe ich ihn heute euch hier präsentiert. Habt ein tolles Wochenende und seid nachsichtig mit dem Mob *gg zur Not stellt ihn in die Besenkammer.Dort fühlt er sich wohl und hat eine Beruhigungszone, fast so wie einst die stille Treppe *grins
Ein Autor steht vor Gericht, weil er seinen Lektor erschlagen hat.
Richter:
"Das ist ein sehr brutales Vergehen. Wenn Sie mit etwas
Milde rechnen wollen, müssen Sie uns schon eine Begründung geben."
Der Mann:
"Der war so dämlich, den musste ich einfach
erschlagen!"
Richter:
"Das ist ja noch viel schlimmer. Wenn Sie nicht wollen,
dass die Geschworenen Sie von vornherein schuldig sprechen sollen, dann geben
Sie uns bitte eine plausible Erklärung."
Darauf der Mann:
"Das war folgendermaßen: Mein Büro liegt in einem
Hochhaus im 13. Stock und im ersten Stock wohnt eine reizende Portiersfamilie,
die hat drei Kinder. Es ist schrecklich! Die waren so klein geblieben, von
Natur aus. Der Zwölfjährige ist 80 cm groß, der 19-Jährige 90 cm und der
20-Jährige 100 cm. Eines Tages besuchte mich mein Lektor und ich bemerkte:
´Das ist schon was Schlimmes mit den Kindern der
Portiersfamilie.´
´Ja´, sagt der Lektor, ´das ist ein richtiges
Pyrenäengeschlecht.´
Ich sage: ´Nein, was du meinst, sind Pygmäen.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pygmäen, das ist das, was der
Mensch unter der Haut hat, davon kriegt er Sommersprossen.´
Ich sage: ´Das ist Pigment.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pigment, darauf haben die alten
Ägypter geschrieben.´
Ich sage: ´Das ist Pergament!´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pergament ist, wenn ein Dichter
etwas anfängt und nicht zu Ende macht.´
Herr Richter, Sie können sich vorstellen, ich verschluckte
mir das Fragment, setzte mich in meinen Arbeitsstuhl und las Zeitung. Plötzlich
kommt der Lektor mit einem Satz, ich denke, jetzt ist er irrenhausreif.
´Hier, schau mal, was hier steht!´ Er macht ein Buch auf,
zeigt auf eine Textstelle und sagt:
´Das Sonnendach des Handtäschchens war die Lehrerin des
Zuhälters 15.´
Ich nehme das Buch an mich und sage:
´Aber das ist ein französisches Buch, da steht: La Marquise
de Pompadour est la Maitresse de Lois XV. Das heißt: Die Marquise von Pompadour
war die Mätresse von Ludwig dem 15.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´das musst du wörtlich übersetzen:
La Marquise - das Sonnendach.Pompadour - das Handtäschchen. La Maitresse - die
Lehrerin.Lois XV - der Zuhälter 15. Ich muss das schließlich ganz genau wissen,
ich habe extra für meinen Französischunterricht einen Legionär angestellt.´
Ich sage: ´Du meinst einen Lektor.´
´Nein´, sagt er, ´Lektor war der griechische Held des
Altertums.´
Ich sage: ´Das war Hektor, und der war Trojaner.´
´Nein´, sagt er,´Hektor ist ein Flächenmaß.´
Ich sage: ´Das ist ein Hektar.´
´Nein´, sagt er, ´Hektar ist der Göttertrank.´
Ich sage: ´Das ist der Nektar.´
´Nein´, sagt er, ´Nektar ist ein Fluss in Süddeutschland.´
Ich sage: ´Das ist der Neckar.´
Darauf er: ´Du kennst wohl nicht das schöne Lied: Bald gras
ich am Nektar, bald gras ich am Rhein - das habe ich neulich mit meiner
Freundin im Duo gesungen.´
Ich sage: ´Das heißt Duett.´
´Nein´, sagt er, ´Duett ist, wenn zwei Männer mit einem
Säbel aufeinander losgehen.´
Ich sage: ´Das ist ein Duell.´
´Nein´, sagt er, ´Duell ist, wenn eine Eisenbahn aus einem
dunklen, finsteren Bergloch herauskommt.´
Herr Richter - da habe ich einen Hammer genommen und habe
ihn erschlagen."
Betretenes Schweigen, dann der Richter:
"Freispruch, ich hätte ihn schon bei Hektor
erschlagen!"
Also Nachbarn, seid wachsam und nicht vergessen: Et
kütt wie et kütt
Pseudoverlage imaginär
Erfolglose Autoren
– Erfolglose Pseudoverleger
Headlines
– Unliebsame politische Gegner erschießt man oder, noch
besser, man lässt sie erschießen. So geschehen in Moskau. Heute wird er
bestattet, der Nemzow, und morgen kräht kein Hahn mehr danach. Die Taktiken
sind doch gut. Einer macht Randale und der, der das Sagen hat, lässt ihn
entsorgen. Somit sind die Machtverhältnisse wieder klar und strukturiert. Die
Freundin war dabei und überlebte bzw. ihr passierte nichts. Was die wohl weiß?
Das Feld für Vermutungen ist offen. Mord und Totschlag auf offener Straße. Na ja,
das kennt man ja auch bei uns und ein bisschen Schwund ist immer.
– Mit Google durch den Amazonas. Na, endlich mal was
Erfreuliches. Da kann man also bequem vom Sofa aus durch den Busch schleichen.
Coole Sache, das Google, ein bisschen allerdings stört es mich, dass diese
unberührte Natur jetzt nicht mehr unberührt ist. Hoffentlich haben die nicht
ihre Cola-Dosen überall rumliegen lassen.
– Kommen wir zu einem Thema, was gerade die Wogen
hochschlagen lässt: Kinderpornos – und die Strafe beträgt lediglich 5.000 Euro.
Das ganze Ding ist eingestellt. Von Reue keine Spur und das Leben kann so
weitergehen. Aufhören wird dieser Kranke mit Sicherheit nicht, aber er war ja
auch Politiker, da gibt man gerne schon mal rechtlich was zu, so eine Art
Polit-Bonus. Politik ist ein schmutziges Geschäft und letztlich komme ich immer
mehr zu dem Schluss, dass sich hier geradezu wahre Horden von subversiven
Elementen tummeln. Gut, dass man das nicht alles weiß, ansonsten würde man
vielleicht Amok laufen.
– Und dann war da noch das persönliche Highlight der noch
jungen Woche. Unsere allseits bekannten Pseudoverlage haben sich wieder einige
Possen geleistet.
Die eine Pseudologin gibt öffentlich zu, dass Autoren bei
ihr keine Druckkostenzuschüsse, sondern die Bücher bezahlen müssen, und teilt
unsere kostenfreie Broschüre "Pseudoverlag? Nein, danke!". Eine Posse
ohne E, wenn ihr versteht, was ich meine ...
Die andere, ach so bürgerfreundliche Dame will in ihrem
Wohnort Bürgermeisterin werden, ist aber aufgeflogen mit ihren Pseudo-Preisen
(Weltenbummler des Jahres, Unternehmer im Untergrund, Ehren-Mitglied der
Pseudologen 2015, Gewinner von Preisausschreiben) und ihren
Pseudo-Nominierungen (nominiert als Heilige 2020, nominiert für den grünen
Daumen 2016, nominiert zur Rettung des Katers 2017 und, nicht zu vergessen,
nominiert für den Abwesenheits-Preis der Buchmesse in Leipzig 2015). Sie ist
inzwischen so lächerlich, dass man sich einfach nur noch fremdschämen muss.
Peinlichkeiten über Peinlichkeiten, aber immer noch eine große Klappe und bloß
nicht konfrontieren, da werden die Gegner geblockt und ignoriert. Da wird die
Homepage schnell aktualisiert und die tollen "Preise" werden
gelöscht, aber unser aller Freund Google speichert alles und ja, ich liebe
Google. Sie kennt wohl nicht den schönen Satz: "Ignoranz führt tendenziell
in den Misserfolg". Ist der point of no return erreicht, gibt es keine
Umkehr mehr. Na ja, sei es drum, die Katerstimmung wird noch früh genug kommen
und vermutlich wird dann auch der Letzte begriffen haben, dass sich ein solches
Verhalten selten auszahlt, von Vertrauen wollen wir gar nicht reden ...
Google erinnert sich gerne
Tja, Nachbarn, was nützt es, wenn man seine Sünden
verschleiern will? Nix nützt es. Google speichert alles, restlos. Einige
Pseudoverlage möchten inzwischen aus politischen Gründen einen augenscheinlich
guten Leumund vortäuschen, denn im Täuschen und Tarnen sind sie ja Spitze, die
Pseudologen und -Innen. Nur, so ganz klappt das nicht, denn die Fakten liegen
klar auf der Hand: Google speichert alles und jedes und eigentlich finde ich
das richtig klasse. Wer nix Schlimmes macht, der hat auch nix zu befürchten.
Auch gelöschte Einträge bleiben über Jahre erhalten und jeder kann sie mit
einigen kleinen Tricks hervorlocken und dann ist das Ganze wieder sichtbar. Da
nützt es nix, wenn man plötzlich nicht mehr Mitglied bei selbst gestalteten
Vereinen ist, da nützt es auch nix, wenn man Seiten entfernt. Google sieht und
speichert eben alles ab, und wenn nicht, dann verweisen sie auf andere
Suchmaschinen – ein Service, der begeistert.
Darum, Nachbarn, passt schön auf, was ihr wann und wo im
Netz preisgebt. Homepagebesitzer trifft es noch ärger, denn die einmal
gesetzten Seiten findet Google immer wieder. Irgendwie cool, so brauchen sich
Pseudoverlage eigentlich nix mehr merken, was sie den Autoren angetan und
abgeknöpft haben. Schwups, gibt man den Tagg ein und zack, hast du nicht
gesehen, erscheint es wieder. Da nützt kein Leugnen und kein Entfernen von der
Homepage. Ist ´ne coole Sache, das Google.
Na, und wenn wir dann demnächst die Google App auch fragen
können, wo denn der nächste Pseudoverlag ist, vielleicht gibt es dann entweder
eine Warnmeldung, etwa wie: "Vorsicht! Biegen Sie nicht rechts ab, da wird
Ihnen das letzte Hemd geraubt."
Oder aber Google verweist auf die Seite: "NEIN zu
Druckkostenzuschussverlagen/ Pseudoverlagen. Bitte suchen Sie sich einen Publikumsverlag
oder werden Sie Selfpublisher."
Wäre schon ´ne coole Sache von Google und eigentlich müssten
ja die Nerven bei den Pseudoverlegern und -verlegerinnen blank liegen. Was wohl
auch so ist, denn sie drohen bei jeder Kleinigkeit sofort mit komischen Anwälten.
Ehrlich gesagt frage ich mich, ob das überhaupt richtige Anwälte sind,
vielleicht haben die sich bei ebay auch ´nen Studienabschluss gekauft oder im
Ausland …, so genau weiß man das ja heute auch nicht. Gab ja auch schon ´nen
imaginären Professor für Germanistik, der mit Geisterbrille oder völlig
verkatert le(c)ktorierte ...
Normalerweise kennen sich doch Anwälte mit Datenschutz aus.
Die bei Amazon reagieren sofort, wenn jemand den Datenschutz verletzt, hatte
ich gestern erst. Vor allem müsste doch ein Rechtsanwalt mehr als eine
Realschule besucht haben. Also die, die ich kenne, haben Abitur und auch
ordentlich studiert, aber man weiß ja nie, was ein Pseudoverlag da angeheuert
hat. Vielleicht wird deshalb ja auch nur gedroht, ich meine, das bringt mich
glatt auf die Idee einer Revision. Was passiert eigentlich, wenn ein falscher
Anwalt einen Mandanten vor Gericht vertritt? Das sind doch mal echte Fragen,
die die Welt bewegen können. Wenn schon Professoren für Germanistik nicht
existieren … Also solche gibt es schon im realen Leben, aber eine Pseudologin
hatte einst einen als Lektor, seitdem sind ihre Bücher schwerer ... mit
Fehlern, meine ich. Na, aber was ein echtes forensisches Trüffelschwein ist,
das findet das auch noch heraus.
In diesem Sinne, Nachbarn, macht den Realitätscheck und seid
wachsam.
… übrigens noch ein kleines Zitat:
"Es ist besser, in Ehren zu versagen, als durch Betrug
erfolgreich zu sein."
Sophokles (496 – 405/6 v. Chr.)
Pseudoverlage imaginär
auf der Leipziger Buchmesse
Nachbarn, jetzt ist es raus. Wie aus zuverlässigen Kreisen
bekannt wurde, werden in diesem Jahr auch Pseudoverlage imaginär anwesend auf
der Buchmesse sein. Ich war zugegebenermaßen ein wenig sprachlos, als mich
diese brisante Neuigkeit erreichte. Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber
nachdem wir (mit Verlaub, wir sind Aussteller) das Ausstellerverzeichnis 2015
durchgesehen haben, stellten wir fest, dass der besagte Pseudoverlag aus
Viersen nicht auf der Ausstellerliste steht, trotzdem er öffentlich damit
hausiert. Auf dieser Liste ist jeder teilnehmende Verlag verzeichnet – und
nein, da wird auch niemand vergessen, wenn er denn seinen Stand ordentlich
gebucht und bezahlt hat. Es wird niemand vergessen! Anmeldefristen sind im
September der Vorjahres bereits abgeschlossen. Wer das einmal mitgemacht hat,
der kennt sich aus ...
Der Informant hat recht. Pseudoverlage sind in diesem Jahr
imaginär zugelassen oder aber sie lügen so schamlos Leute an, dass einem der
Atem stockt. Stellt sich die Frage: Können Pseudologen lügen? Sind sie nicht
alle so ehrlich? Ich kann es gar nicht glauben. Wo sie doch auch versprechen,
dass sie Autoren zu Welterfolgen verhelfen und mindestens jeder 3. Autor
Millionär wird. Warum sind sie denn dann imaginär auf der Buchmesse? Warum
nicht real? Diese Fragen bewegen mich. Warum also imaginär auf der Buchmesse?
Hm …, es könnte an den Preisen liegen, die steigen ja
bekanntlich jedes Jahr und vermutlich sind die Geschäfte bei einigen Pseudos
derart rückläufig, dass man nicht mal mehr einen schlappen Tausender übrig hat
für einen Messestand. Na ja, das Leben auf großem Fuße und mit großer Klappe
ist ja bekanntlich auch recht teuer. Das Abzocken von Autoren ist auch nicht
mehr so einfach. Die sind nämlich jetzt schlaue Selfpublisher geworden, und
weil die so "erfolglos" sind, können die sich auch einen realen
Messestand leisten. Sie sind nämlich sparsam und leben ganz ohne Jaguar und
fahren lediglich einen Porsche.
Es kann natürlich auch sein, dass einige Pseudoverlage
erkannt haben, dass sie auf der Buchmesse nicht mehr so einfach unbedarfte
Autoren abzocken können, indem sie ihnen Ruhm und Erfolg versprechen. Na ja, und
weil das alles so ist, haben sie sich wohl für einen imaginären Stand
entschieden, um ihrem sozialen Umfeld (manche sagen Lobby oder Wähler dazu)
vorzugaukeln, dass sie ja so erfolgreich seien und fleißig Messevorbereitungen
zu treffen hätten ... Manche posten sogar ihre alten vergilbten Messebilder
besserer Tage, um vorzutäuschen, auf einer aktuellen Buchmesse gewesen zu sein
... (Wohl keine Kohle für Photoshop *g)
Wir jedenfalls haben uns für den realen Kontakt zu unseren
Lesern und Kunden entschieden und darum einen realen Messestand gebucht und
freuen uns auf regen und realistischen Besuch.
Nachbarn, seid daher vorsichtig, wem ihr auf der Buchmesse
begegnet, es könnte auch ein Geist sein, denn nur die sind imaginär. Trugbilder
braucht keiner, es sei denn, er möchte Gast in einer der nächsten Klapsen
werden ;-)
Von selbsternannten Prinzen und
anderen nichtadeligen Namensträgern …
Dass die Welt ja kurios ist, dürfte allgemein bekannt sein,
aber dieses Phänomen, sich Titel zu kaufen (gibt es schon für 49 € bei Ebay und
ähnlichen Plattformen), ist schon bezeichnend für Betrüger aller Art. Fakt ist
für mich, dass diese Leute, die so was nötig haben, noch nicht einmal in der
Lage waren, eine Schulbildung abzuschließen, noch viel weniger ein Studium oder
einen Beruf. Wie sonst käme man auf die Idee, sich einen Titel zu kaufen? Diese
ganzen nichtadeligen Namensträger sind für mich Menschen ohne
Selbstbewusstsein, ohne eigene
Persönlichkeit, außer mit krimineller Energie behaftet, nicht mehr und nicht
weniger.
Genauso ist es mit denen, die einen Doktortitel kaufen. Wer
jemals eine Doktorarbeit geschrieben hat, der weiß, wie viel Arbeit und Mühe es
macht, dass ein Rigorosum kein Zuckerschlecken ist und auch ein Diplom viel
Mühe und Arbeit macht, aber darauf kann man dann stolz sein mit Fug und Recht
und der Titel steht sogar im Personalausweis.
Das Allerbeste aber ist, dass die meisten Menschen, die das
geleistet haben, gar keinen großen Wert darauf legen, weil sie es nicht nötig
haben, damit anzugeben. Ich persönlich bin der Meinung, dass dies alles
untersagt gehört. Entweder wird man mit einem Titel geboren oder aber nicht,
und ob man dadurch ein besserer oder schlechterer Mensch ist, das wage ich zu
bezweifeln. Ich kann "gekauft betitelte" Menschen weder achten noch
respektieren, denn sie sind faul, dumm und ungebildet und wollen mehr scheinen
als sie sind. Nicht überall, wo Prinz draufsteht, ist auch Prinz drin.
Passt auf euch auf, Nachbarn, am schlimmsten hat es wohl die
Hohenzollern getroffen, was die inzwischen alles in ihrer Sippschaft haben, das
ist wirklich sehr traurig und einfach nur noch lachhaft. Wer soll so etwas
ernst nehmen? Ich jedenfalls nicht.
Vermehrt sind diese Lachnummern auch unter den
Druckkostenzuschussverlagen (Pseudoverlagen) zu finden. Da schmückt man sich
gerne mal mit einem kleinen Titelchen oder erfundenen Preisen oder
Mitgliedschaften mit Krönchen verziehrt, denn man gönnt sich ja sonst nichts –
ganz im Sinne der Pseudologie, die diese Personen für sich gepachtet haben und
damit den echten Adel und den Karneval beleidigen.
"Nichtadelige Namensträger" sagt das OLG dazu und
hat einem von diesen Typen gezeigt, wo er wirklich herkommt ...
Also immer schön authentisch bleiben, dann klappt es
auch mit dem Erfolg Bestseller
Ich weiß nicht, ob es euch nicht auch manchmal so geht, dass
ihr einfach fassungslos über die Dummheit der Menschen nur noch lachen müsst.
In meinem Fall muss ich über einige Autorenkollegen lachen und den Kopf schütteln.
Ständig bekomme ich Mails and more mit Fragen, die nicht einmal die Auskunft
beantworten könnte und Tante Google zur Vollversagerin abstempelt.
Neulich ging es damit los:
„Juhu, ich habe ein Buch geschrieben, weißt du einen
Verlag?“
„Nein, weiß ich nicht.“
„Es ist aber ein Bestseller!“
„Ah ja, dann würde ich das an verschiedene Publikumsverlage
schicken.“
„Ja, habe ich ja, aber immer nur Absagen.“
„Ah, so.“
„Kann ich dir mal den Text schicken?“
„Nein, ich bin kein Lektor, ich bin Autorenkollege und ich
habe für so etwas nicht die Zeit.“
„Ja, aber …“
„Ja, aber …“ ist einer der Sätze, die ich am meisten hasse.
Denn es ist das untrügliche Zeichen der Uneinsichtigkeit eines Menschen. Tiere
sagen nie: Komma, aber …
Gutmütig, wie ich nun einmal bin, frage ich dann völlig
gelassen:
„Ist dein Buch denn schon lektoriert, dann könntest du es
auch selbst verlegen, es gibt da was … von Amazon oder anderen Plattformen …“
Ich habe den Satz noch nicht ganz beendet, da kam dann:
„Lektoriert, was ist denn das?“
In meiner unendlichen Geduld erkläre ich, dass ein Buch auf
Fehler untersucht werden müsse, damit der Leser auch Freude an dem Werk hat, es
keine temporären Fehler oder Brüche und Rechtschreibfehler im Text gibt.
„Ach, das brauche ich nicht, ich habe ja Word und außerdem
hat eine Freundin, die ist Deutschlehrerin und Autorin, drübergeschaut, das
Buch ist fehlerfrei.“
Ich schlucke und vermeide es zu erwähnen, dass eins meiner
Werke in einem Pseudoverlag von einem angeblichen Professor für Germanistik
lektoriert wurde und er schlappe 1.000 Fehler übersehen hatte. Ich sage auch
nicht, dass gerade Lektoren, die auch Autoren sind, meistens die schlechteren
Lektoren sind, nicht alle, aber die meisten, weil sie nämlich den Stil
verändern und in null Komma nichts dem ursprünglichen Werk die eigene Note
aufdrücken, und dann wird es unecht. Ich verkneife mir auch, dass ich einen
solchen Lektor einst fast erschlagen hätte, als aus meinen Trollen dann
letztlich Kobolde wurden. Die Fassungslosigkeit steht mir heute noch im Gesicht
geschrieben. Stattdessen sage ich in meiner bekannt ruhigen Art, dass ich
denke, ein Lektorat durch einen freien Lektor sei sinnorientiert.
„Wieso?“, ereilt mich gleich die Frage.
„Weil es meine Erfahrung ist“, erwidere ich lakonisch.
„Ja, aber …“ (Da ist
es wieder, dieses „Ja, aber ...“, was ich hasse!)
Ich erwidere:
„Ja, aber ist dein Bestseller dir das denn nicht wert?“
Schweigen …
In diesem Sinne, ihr fröhlichen „Bestseller-Schreiber“,
verschont mich bitte mit dämlichen Fragen, denn eine ehrliche Antwort könnt ihr
wohl eh nicht aushalten.
Erfolglose Autoren
– Erfolglose Pseudoverleger
Wie wir alle wissen, ist „Erfolg“ ja relativ anzusehen. Über
mich sagte kürzlich ein erfolgloser Versicherungsagent, nach seiner
erfolgreichen Insolvenz, ich sei ein erfolgloser Autor und bei mir sei nix zu
holen. Muss ich also daraus schließen, dass er was bei mir holen wollte? Man
will ja nichts unterstellen, aber irgendwie stinkt das schon zum Himmel, aber
was will man erwarten von einem, der seine Gläubiger letztlich um ihr Geld
gebracht hat, denn nichts anderes ist ein Insolvenzverfahren für mich (Nach dem
Motto: Ist ihm nichts gelungen, macht er in Versicherungen).
Was aber stört es eine Eiche, wenn ein Schwein sich an ihr
kratzt. Mir entlockte diese im Kern schon unwahre Aussage nicht einmal ein
müdes Lächeln.
Was sollte man auch dazu sagen? Ich denke, „Erfolg“ als Autor begründet sich
darin, dass man ein gerne gelesener Autor ist, und ich glaube, ich habe meine
Fans und Leser, und damit bin ich aus meiner bescheidenen Sicht, nur für mich
gesehen, erfolgreich. Ich lade meine Leser in eine Geschichte ein, und wenn sie
eins meiner Bücher im Regal stehen haben, dann freut mich das. Ich muss also
keine Bestseller schreiben, denn wer schreibt die schon? Es ist ein Irrtum, den
viele begehen. Bestseller schreibt man nicht, sie werden von Werbung und Marketing
gemacht. Dazu muss der Verlag, ich meine jetzt den Publikumsverlag wie etwa
Lübbe oder Bertelsmann etc., investieren. In den Autor und in das Buch. Und je
nachdem, wie hoch das Investment ist, danach richtet sich dann der Erfolg. Dazu
braucht der echte Verleger Gespür, Geschick und Fachwissen aus der Branche
sowie das berühmte Quäntchen Glück. Wenn das alles zusammenkommt, dann hat ein
Verlag und damit auch der Autor Erfolg. Dazu kommt, dass an einem Bestseller
ganz viele Menschen mitarbeiten, die vom Verlag bezahlt werden und die für den
Verlag arbeiten.
Bei Pseudoverlagen sieht das ganz anders aus. Sie wollen nur
das Geld des Autoren, nicht aber erfolgreiche Autoren, denn dann müssten sie
investieren und das ist immer ganz schlecht bei solchen Verlagen. Sie verkaufen
eine Illusion und leben in einer Pseudologie, die letztlich irgendwann jedem
klar werden muss. Die Verkaufszahlen sprechen da eine ganz deutliche Sprache.
Ich persönlich habe noch nie einen erfolgreichen Autor bei einem Pseudoverlag
kennengelernt. Die gibt es auch nicht, denn erfolgreiche Autoren werden von
Publikumsverlagen verlegt und man glaubt es kaum, aber die werden sogar
bezahlt. Meistens besteht ein Pseudoverlag aus einer One-Man-Show mit HIWIs.
Dem Autor werden aber Mitarbeiter vorgegaukelt.
Na ja, der Clou aber ist manch tolle Auslandsexpandierung. Da wird dann
mal eben schnell eine Außenstelle gegründet, gibt es schon für ca. sieben
britische Pfund, und schwupp hat man eine Ltd., und immer schön an der Steuer
vorbei.
Ich halte mich weiß Gott nicht für Einstein, aber ich habe
einen gesunden Menschenverstand. Als ich vor einiger Zeit selbst an einen
solchen Verlag geriet und man mir selbst auf meine Nachfrage hin versicherte,
man sei kein Pseudoverlag, hatte ich dennoch kein gutes Bauchgefühl. Als ich
dann nach dem angeblichen Lektorat unzählige Fehler in meinem Manuskript
kritisierte, erhielt ich eine Rechnung und sollte auch noch für dieses Lektorat
(was ein angeblicher Professor für Germanistik gemacht haben sollte – später erfuhr
man von anderen Autoren, dass es diesen gar nicht gab) und den aufwendigen Satz
in InDesign schlappe 5.800 Euro zahlen. Das Cover machte ich ja selbst und ein
Satz in In Design war nicht zu erkennen (ich arbeite selbst mit diesem
Programm). Somit war ich an einen Lektorats-Mastering-Covererstellungs- und
Satzkostenzuschussverlag geraten. Letztlich wurde das Buch dann dort nicht
verlegt (das konnte ich wenigstens verhindern, indem ich keine Druckfreigabe
erteilte), auch wenn ich den Betrag zahlen musste in Form eines Vergleiches
(Hinweis: Wer vergleicht, der will betrügen, eine alte Kaufmannsregel.) Ich
zahle natürlich in Raten, damit die Pseudoverlegerin monatlich besser
klarkommt, ich bin ja ein Menschenfreund.
Immerhin habe ich dafür meine Rechte wieder, wobei der
Verlag das nicht so genau nimmt und nicht einmal in der Lage ist, mein Buch aus
der Nationalbibliothek zu nehmen, von diversen Plattformen mal ganz zu
schweigen. Daran sieht man, wie solche subversiven Unternehmen einen selbst
angestrebten gerichtlichen Vergleich ernst nimmt ... Fair geht da wohl anders.
Dennoch morden Elche nicht, … aber sie sind sehr nachtragend und vergessen
nichts.
Es war eben alles für die Katz, aber es war eine Erfahrung,
aus der sehr viel Positives für mich persönlich entstanden ist – so ist in
allem Negativen auch etwas Positives enthalten.
Inzwischen ist mir das, wie wir hier in Köln sagen: „Latte“.
Ich bin froh, dass ich das Ganze damals habe prüfen lassen, und bin somit
eigentlich gut weggekommen. Ein bisschen Schwund ist ja bekanntlich immer, aber
wer möchte schon auf Dauer mit solchen Menschen zu tun haben. Bonnie und Clyde
waren dagegen jedenfalls noch ehrliche Gauner.
Darum prüfe, wer sich an einen Verlag bindet, es gibt immer
bessere Alternativen.
Meinen Krimi habe ich als Selfpublisher veröffentlicht, und
wenn die Leser wüssten, wie sehr ich um dieses Buch gekämpft habe, dann würden
sie es noch lieber mögen. Jedenfalls habe ich mein Buch geschützt, denn wie
sagt meine Frau immer: „Jedes Buch hat eine Seele.“ Und jeder Autor auch.
Erfolg ist so relativ und so schnell verraucht und letztlich bleibt nur eine
Geschichte, in die man die Leser eingeladen hat. Zu schade, um bei erfolglosen
Verlegern mit Krönchen und Fürsten-Titelchen und Prinzengetöse zu versauern.
Pseudoverlage jedenfalls sehen mich nie mehr wieder. Ich bin ein zufriedener
Selfpublisher. Und Geld? Na, das ist relativ.
Ich glaube, Erfolg setzt voraus, dass man als Mensch erst
einmal integer ist, dass man sich bestimmte charakterliche Grundeinstellungen
erarbeiten sollte: Freundlichkeit, Wertschätzung und Respekt sowie die Achtung
vor jedem Menschen und Lebewesen. Erfolg zeichnet sich für mich nicht in
klingender Münze aus. Wer nur seine finanziellen Vorteile sieht, der wird nie
wirklich erfolgreich und glücklich sein. Erfolg ist für mich nicht, wenn die
Verkaufszahlen der Bücher steigen, sondern wenn ich Menschen erreiche und sie
zum Lächeln und Nachdenken bringe. Das kann keine Verkaufszahl wiedergeben.
Bevor ich in meinem Beruf erfolgreich bin, ist es mir persönlich wichtiger,
erst einmal als Mensch erfolgreich zu sein, indem ich mich wertschätzend
verhalte, meinen persönlichen Egoismus zurückfahre, ohne mich dabei zu
vergessen. Mit Neid, Missgunst und Lüge im Herzen wird man nicht erfolgreich,
das sind nur kurze und falsche Erfolge,
das ist ähnlich wie mit Siegern und Verlierern. Wenn ich etwa bei einem Spiel
gewonnen habe, dann sollte ich mich nicht nur freuen, sondern auch den
Verlierer sehen und ihn nicht in meiner Freude untergehen lassen. Denn jeder
steht auch mal irgendwann auf der Verliererseite. Empathie und Wertschätzung
sind auch nicht zu unterschätzende Komponenten des erfolgreichen Menschseins
und erst danach bin ich Autor.
In diesem Sinne, seid wachsam, Nachbarn …
Nobelpreise für Alle
Alle Jahre wieder …
... gibt es die Nobel-Preise. Für alles Mögliche gibt es
diese Nobel-Preise. Nobel war bekanntlich nicht nur ein kluger Mann, der 355
Patente sein Eigen nennen konnte, sondern auch ein weitsichtiger Mensch.
Ich persönlich finde es toll, dass es diese Preise
gibt. Besonders der für Literatur hat es
mir angetan, wie könnte es auch anders sein. Allerdings hat das Ganze einen
kleinen Schönheitsfehler, die damit ausgezeichnete Literatur sagt mir oft nicht
zu, aber da ich ja nur ein kleiner Autor bin und nicht einmal erfolgreich, wie
böse Zungen zu behaupten pflegen, sollte ich mich dazu wohl nicht zu kritisch
äußern. Meine Meinung ist da eh nicht von Belang. Worauf ich aber hinaus will,
ist aber Folgendes: Könnte man dem Nobelpreis-Komitee nicht vorschlagen, einmal
einen Preis zu verleihen für die schlechteste Literatur? Sozusagen einen
Antipreis, und den dann gleich zu erweitern, so als Pseudoliteratur quasi, verlegt
von einem Pseudoverlag. Das würde doch mal so richtig fetzen, dann bräuchten
diese ganzen Pseudoverlage sich doch keine eigenen Preise mehr auszudenken,
dann hätten sie endlich einen echten. Ich sag euch, Leute, dann könnten sie
noch mehr unbedarfte Autoren abzocken. Sie bräuchten sich dann auch keine
Fürsten- und Prinzentitel mehr zu kaufen, das wäre echt der Brüller. Was ist
schon so ein doofer Titel – gegen den Pseudo-Nobel-Preis? Ich sage euch, da
täten sich ungeahnte Dimensionen auf. Man würde hinter vorgehaltener Hand
flüstern: „Habt ihr schon gehört …? Selbst das Nobel-Komitee wurde aufmerksam
…"
Das Ganze könnte man dann noch erweitern, sozusagen in
Unterkategorien: Krimi-Pseudo-Nobel-Preis, Jugendbuch-Pseudo-Nobel-Preis usw. –
und das alles in den Pseudoverlagen dieser Welt. Der Wahnsinn, oder?
Schön wäre auch das Bundesverdienstkreuz am Pseudologenband
in Kornblumen-Blau (für die Damen in Alt-Rosa) … da würde so manchem/r das Herz
aufgehen ... Und am Ende???
Am Ende wäre das dann leider alles nur für die Katz … Na ja,
das wäre dann echte Kater-Stimmung, oder?
Also lassen wir das und es bleibt alles, wie es ist … schade
eigentlich.